Arnoldfreunde - Arnoldfriends

Arnoldfreunde - Arnoldfriends

Der Shapeg SAT-Peilmast 0240

Einbauanleitung - Bedienungstipps

Teileliste - Kabeltausch

Der Shapeg SAT-Peilmast 0240 ist bei der Firma Kathrein Digital Systems GmbH im Vertriebsprogramm. 
Kathrein gab seinem neuen Kind die Namen

SAT-Gelenkmast HDM140,

HDM141 und

Umrüst-SAT-Gelenkmast HDM143.

Ich möchte mich an dieser Stelle aber nun dem weitgehendst baugleichen
Original von der Firma Shapeg widmen, 
und dort das beschädigte Antennenkabel austauschen.

Austausch des Antennenkabels


Mein Shapeg-Mast

Hier erstmal ein Foto meines ausgebauten Shapeg-Antennenmastes, dem, wie man sieht, bereits das Antennenkabel fehlt. Die daneben liegende weiße Leitung hatte ich für den Einbau in den Mast vorgesehen, doch es sollte ganz anders kommen...

Zunächst habe ich beim Vertrieb, der Fa. Kathrein, nach einer Explosionszeichnung gefragt, Zum einen, damit ich evtl. erforderliche Ersatzteile bestellen kann, zum anderen, da aus der als PDF verfügbaren Bedienungsanleitung der Fa. Kathrein nichts zur Demontage und zur Leitungsführung innerhalb des Mastes hervorgeht.

Kathrein antwortete, dass es 3 verschiedene Versionen des HDM 140, je nach Alter, gibt. Es ist in jedem dieser Masten eine andere Kabeldichtung verbaut und die alten Masten wären außerdem zusätzlich verklebt,  was einen Tausch der Kabel erheblich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen würde... Auch gäbe es leider keine Zeichnungen, da die Masten von der Firma Shapeg gefertigt werden... Aber man hätte alle verschiedenen Dichtungen am Lager...

Der Mast ist ja prinzipiell intakt und "unkaputtbar", auch wenn die bisher darauf montierte BAS 60-Antenne bereits das Zeitliche gesegnet hat. Die SHAPEG-Gelenkmasten passen für alle Kathrein Flachantennen und für Offset-Antennen bis 60 cm ø.

Der Mast-Gelenkkopf ist aus seewasserfestem Guß-Aluminium gefertigt, der Mast aus eloxiertem DUR-Aluminium mit 34 mm ø.

Perfekte Technik und höchster Bedienkomfort zeichnet die Masten aus, mit wenigen Kurbelumdrehungen ist die Sat-Antenne ohne Einstellhilfe in Sekundenschnelle aus dem Inneren des Fahrzeuges auf den Satelliten ausrichtbar. 

Aber wie zerlegt man so ein angeblich auch verklebtes Teil, ohne Teile zu beschädugen, die man ja alle noch wieder- bzw. weiter verwenden möchte? 

Das Zerlegen ist relativ einfach und ohne Spezialwerkzeug möglich.

Man benötigt 1 Kreuzschlitzschraubendreher, 1 kleinen Schlitzschraubendreher, 1 kleine Umschaltratsche mit 13mm Stecknuss, 1 Inbusschlüssel 5mm .
Putzlappen zum Entfernen der alten Fettfüllung

>

1.)

Zunächst löst und entfernt man die Gewindeschraube M4x12 der Drehkurbel, und zieht dann die Drehkurbel ab.

2.)

Dann ist der Drehgriff zu lösen, indem man die Gewindeschraube M5x10 löst und entfernt.
Der Drehgriff lässt sich dann nach unten abziehen.

Im Bild ist auch das ovale Loch im Drehgriff ersichtlich, aus dem normaler Weise die Antennenkabel herausgeführt werden.

3.)

Nun muss die Verschraubung M5x10 des Gelenkkopfes mit dem 34mm ø- Gelenkrohr gelöst und entfernt werden.

Dann kann man den Gelenkkopf vom Gelenkrohr abziehen, indem man das Gussgelenk in einen Schraubstock einspannt und mit einem Bunsenbrenner oder einem Heißluftfön leicht das Alurohr an der Stelle, wo das Gussgelenk ins Alurohr gesteckt ist, erhitzt. Durch das Erhitzen wird dei Silikonschicht, die zur Abdichtung zwischen Gelenkkopfzapfen und Gelenkrohr verwendet wurde, wieder weich und man kann das Alurohr einfach vom Gussgelenkzapfen abziehen.

Vorsicht beim Erhitzen! Aluminium ist ein guter Wärmeleiter und wird somit recht schnell überall warm, auch da wo man es zum Abziehen anfasst, weshalb Handschuhe zu empfehlen sind.

Gelenkkopf und Gelenkrohr werden übrigens von der versenkten Schraube nur gegen Verdrehen geschützt, befestigt und abgedichtet wird der Gelenkkopf durch eine dünne Silikonschicht, deren Reste vom Gelenkkopfzapfen vor der späteren Montage entfernt werden müssen.

Hier auf dem Foto leicht gelblich die zu entfernenden Silikonreste, welche auch im Gewindeloch zu sehen sind.

4.)


Mit einem kleinen Schlitzschraubendreher entfernt man dann vorsichtig die Kunststoffkappe von der einen Seite des Gelenkkopfes, darunter kommt ein 13mm-Maschinenschraubenkopf zum Vorschein. 
Vorsicht, noch nicht zur Umschaltknarre greifen!

5.)

Mit dem kleinen Schlitzschraubendreher entfernt man dann vorsichtig die Kunststoffkappe von der anderen Seite des Gelenkkopfes. Hier kommt dann eine M8 mm-Mutter zum Vorschein. Dies ist eine Kontermutter, welche wir mit der 13er Stecknuss und der Umschaltknarre zuerst lösen und entfernen.

6.)
Erst jetzt lösen und eintfernen wir die Maschinenschraube, welche mit der zuvor entfernten Kontermutter gegen das Gelenkkopfoberteil mit der Verzahnung gesichert war.
 

Wenn man nun noch den Antennenhalter der alten Kathrein-Antenne vom Gelenkkopfoberteil entfernt hat (zwei Innensechskantkopfschrauben M6, mit Inbusschlüssel 5mm zu lösen) kann man den Gelenkkopf zerlegen.

Bitte auf die Unterlegscheiben (besonders die große zwischen den beiden Gelenkkopftelen befindliche) und deren Montageort achten.

Nun sieht man das Gelenkkopf-Ober- und Unterteil, sowie die Anordnung der großen Unterlegscheibe.


Das alte Fett und den darin gefangenen Schmutz sollte man bei dieser Gelegenheit restlos entfernen und später bei der Montage durch neues Wälzlagerfett ersetzen.
Putzlappen und Bremsenreiniger leisten dabei vorzügliche Dienste.
Ich verwendete "Euro Lub Langzeitfett LZF2 Blau".

7.)

Auf diesem Bild sieht man die Vernietung der Schnecke mit dem als Welle benutzten Aluminiumrohr.
Durch den sichtbaren, schmalen Schlitz daneben muss das neue Antennenkabel hindurch bis in den Mast geführt werden.

In irgendeinem Internetforum las ich etwas von einem 6,8 mm ø dicken Antennenkabel... - das ist aber offensichtlich völliger Quatsch, denn das hier einzuziehende Kabel muss erheblich dünner sein.
6,8mm-Kabel passt hier ganz sicher nicht hinein, auch nicht wenn man das Loch etwas aufbohrt, wie in einem anderen Internetforum empfohlen wurde.
Aus diesem Grunde kann ich auch das von mir besorgte weiße Kabel mit angespritzten Steckern hier nicht verwenden.

Ich bestellte dann schwarzes Koaxialkabel mit einem Aussendurchmesser von 4mm zuzüglich der erforderlichen Stecker, welches dank 90dB Schirmungsmaß und Wellenwiderstand von 75 Ohm sowohl für Satelittenempfang als auch für Kabel oder DVB-T/T2 geeignet ist.

Leider gab es beim Onlineversandhaus als kleinste Verpackungseinheit nur 25m zum Preis von 16,80 € - benötigt hätte ich aber nur 5 Meter pro Leitung, da ich in den Mast zwei Leitungen einziehen möchte, also 10 Meter.
Im Shapeq-Original ist das Koaxialkabel übrigens ca. 4 Meter lang.

8.)

Wie man auf dem Bild sieht, ist die Öffnung zur Koaxialkabelduchführung nicht wirklich groß. 
Aus dieser Öffnung muss ggf. altes Dichtungsmaterial und evtl. auch Fett restlos entfernt werden.

Mit einem langen Metallbohrer kann man von der anderen Seite, also von dort wo der Mast aufgesteckt war, das vorhandene Loch etwas erweitern oder dicht daneben ein neues, zusätzliches Loch bohren, damit zwei, bzw.ein zweites Koaxialkabel durch Mast und in den Gelenkkopf hineinpassen. 

Nach dem Bohren habe ich den Gelenkkopf gründlich gereinigt und auch mit Bremsenreiniger von allen Fettrückständen befreit.

Nun kann es an den Einzug der neuen Antennenleitung(en) gehen.

Das bzw. die Kabelenden unserer neuen 5m langen Koaxialkabel sollten dann etwa 40 cm lang aus dem Gelenkkopfunterteil herausragen, der Rest schaut später unten aus dem Mast.

9.)

Hier auf der Skizze sieht man, wie die Koaxialkabel innerhalb des Shapeg-Gelenkkopfes geführt werden. Für die Kabelduchführung habe ich bei Kathrein keine Dichtung bestellt, sondern dieselbe mit etwas Sikaflex, welches Wohnmöbilbesitzer eh in der Bastelkiste haben, verschlossen.

Ausgehärtetes Sikaflex dient auch gleich als Zugentlastung. 

Zum Zusammenbau des Gelenkkopfes habe ich die beiden neuen Leitungen an der Mastaufnahme mit einem Kabelbinder so gesichert, dass sie nicht versehentlich zwischen die Gelenkkopfteile gelangen können.

Dann wird das Schneckengetriebe großzügig mit Langzeitfett gefettet, die große, zwischen den beiden Gelenkkopfteilen liegende Unterlegscheibe eingefügt und das Gelenkkopfoberteil aufgelegt, ohne dass die Antennenkabel irgendwo eingequetscht werden. 

Nun kann vorsichtig die Maschinenschraube angesetzt und in das Gelenkkopfunterteil eingedreht werden.
Vorsicht:
Das Gewinde dabei nicht verkanten und die Schraube nicht zu fest anziehen, denn das Gelenkkopfunterteil ist nur aus Aluminium und das Gewinde daher recht schnell beschädigt.

Nun wird auf das andere Ende der Maschinenschraube die Kontermutter aufgesetzt und festgezogen. Etwas LOCTITE 243 Schraubensicherung kann bei der Montage der Schraube und der Mutter nicht schaden.

Wenn man nun an der Kurbelstange dreht, sollte sich der Gelenkkopf leichtgängig bewegen lassen.

Dann werden die beiden langen Koax-Kabelenden in das Mastrohr eingeführt. Der Mastrohrzapfen am Gelenkkopfunterteil wird leicht mit einer dünnen Silikon- oder Sikaflex - Schicht versehen, das Mastrohr wird aufgesteckt und mit der zuvor bei der Demontage entfernten Schraube gesichert.

Nun können die F-Stecker montiert werden:
1. 10 mm vom Außenkunststoffmantel entfernen. Dabei Außenkunststoffmantel vorsichtig einschneiden, um das Abschirmgeflecht nicht zubeschädigen.

2. Abschirmgeflecht zurücklegen.

3. 7 mm Dielektrikum und Außenleiterfolie vom Innenleiter entfernen.

4. F-Stecker auf das Kabelende aufdrehen, bis der Stecker fest auf dem Kabel sitzt.

F-Stecker-Montage

Wer möchte, kann auch vor der F-Stecker-Montage Wetterschutzkappen für die F-Stecker montieren; leider fand ich im Netz keine Wetterschutzkappen für 4mm-Kabel, sondern nur für 7mm Kabel, und habe daher Schrumpfschlauch nach dem Anschluss der Antenne über dem Stecker verschrumpft.

Nun kann der Mast wieder am Wohnwagen oder Wohnmobil montiert und mit den restlichen Teilen versehen werden.

 
Hier noch eine Einstellanleitung: